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VOSS Incubator - Entwicklung radikaler Innovationen

Um sich im globalen Wettbewerb nachhaltig behaupten zu können und eine positive Unternehmensentwicklung zu befähigen, hat sich VOSS dazu entschlossen, eine separate Einheit aufzubauen – den VOSS Incubator.

Ziel des VOSS Incubators ist es, durch die Erweiterung der gegenwärtigen Geschäftsfelder bereits heute den Grundstein für zukünftige neue Geschäftsbereiche zu legen. Diese neue Einheit hat ihren Sitz in Aachen. Innovative Ideen können schneller entstehen und vorangetrieben werden. Zusätzlich bietet der Standort am RWTH Aachen Campus Zugang zu großem Innovations- und Technik-Know-how. Mithilfe des dort existierenden Ökosystems können erste Ideen schnell entwickelt, Prototypen getestet und Märkte validiert werden.

Das INC Invention Center unterstützt die VOSS Automotive GmbH mit seiner Expertise beim Aufbau des Incubators. Paul Zeller vom Fraunhofer IPT leitet den Incubator. Er ist Gruppenleiter in der Abteilung Technologiemanagement, hat jahrelange Projekterfahrung und war verantwortlich für verschiedene Incubatoren. Eva-Marie Schubert bekleidet im INC die Rolle der Network-Managerin und unterstützt den Incubator im Bereich der strukturierten Bereitstellung von Technologie- und Marktinformationen. Durch ihr starkes Netzwerk am Aachener Campus sorgt sie dafür, dass geeignete Experten für die individuellen Projekte gefunden werden und aktive Unterstützung leisten. Das neueste Mitglied ist Dr. Thomas Welfers. Er begleitet das Tagesgeschäft des Incubators. Ab Oktober komplettiert Anne Bernardy das Innovations-Team.

Das Innovations-Team gibt in einem Interview Einblicke in die Arbeit des Incubators:

Mit welchen Herausforderungen sehen sich Unternehmen heute konfrontiert, wenn es um die Umsetzung von Innovationen geht?

Paul Zeller: Die Entwicklung einer neuen Produktgeneration ist unternehmensintern heutzutage durch klare Prozesse und Standardisierung sehr gut umsetzbar. Bei der Umsetzung radikaler Innovationen stoßen unternehmensinterne Prozesse allerdings häufig an ihre Grenzen. Aber, und davon bin ich überzeugt: Radikale Innovationen sind essenziell zur Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs. Denn in der heutigen Zeit sind Unternehmen mit zwei zentralen Aufgaben konfrontiert. Die eine besteht in der Sicherung und dem Ausbau des bestehenden Geschäfts, um eine solide Grundlage für neue Entwicklungen zu schaffen. Die zweite Aufgabe besteht in der Entwicklung neuer Geschäfte, die heute als radikale Innovationen wahrgenommen werden. 

Eva-Marie Schubert: Um sich der zweiten Aufgabe anzunehmen, gehen viele große Unternehmen dazu über, einen „Corporate Incubator“ aufzubauen. Deshalb freuen wir uns auch sehr darüber, dass wir VOSS begleiten dürfen.

Können Sie uns die Funktion und Aufgaben eines Corporate Incubators, wie es der VOSS Incubator ist, etwas genauer erklären?

Paul Zeller: Klar, sehr gerne! Als separierte Entwicklungseinheit eines Unternehmens hat ein Corporate Incubator – als eine Art Brutkasten – die Aufgabe, radikale Innovationen umzusetzen, aus denen potenziell das Geschäft von morgen entstehen kann. Durch die Loslösung von der Unternehmensstruktur und das geringe Maß an Formalisierung kann die notwendige Agilität sowie Effektivität erzielt werden. Für einen erfolgreichen Corporate Incubator sollten die Mitarbeiter keine Experten sein. *Zudem werden Technologien in einem Corporate Incubator primär vor dem Hintergrund der Erzielung neuer Geschäftsideen bewertet.

Wie würden Sie die Aufgaben und die eingesetzte Entwicklungsmethodik, die Sie im Incubator am Aachener Standort einsetzen, von dem uns in Wipperfürth bekannten Vorgehen abgrenzen?

Dr. Thomas Welfers: Grundsätzlich unterscheiden sich die Aufgabenstellungen für Wipperfürth und Aachen deutlich voneinander. Die Potenziale von agilen Methoden liegen vor allem in Bereichen, in denen noch unklar ist, was genau am Ende das zu entwickelnde Produkt ist und wie der Weg dahin aussieht. Das stabile Projektmanagement hingegen ist für klassische Entwicklungsprojekte, in denen im Vorfeld das Entwicklungsziel zusammen mit dem Kunden relativ genau definiert werden kann. Sehr wichtig ist uns auch, dass wir weder in Konkurrenz zueinander stehen noch als Reformer angetreten sind. Vielmehr möchten wir die bislang nicht betrachteten Gebiete erforschen. 

Dr. Thomas Welfers, was hat Sie daran gereizt, die Stelle als Innovations-Manager im VOSS Incubator anzutreten?

Dr. Thomas Welfers: Ich hatte in meiner bisherigen Laufbahn immer wieder die Gelegenheit, an innovativen Themen in der frühen Phase mitzuwirken. Dabei bin ich oft auf das Problem des „weißen Blatts“ gestoßen: Wo fangen wir an? In welche Richtung sollen wir starten? Was sind die Randbedingungen? Hier habe ich gemerkt, dass ich das Arbeiten in einem Umfeld, das von großen Gestaltungsmöglichkeiten, aber auch von großen Unsicherheiten geprägt ist, besonders spannend finde. Die Aufgabenstellungen sind anfangs zwar noch oft diffus, jedoch werden Erfolge schnell sichtbar, sobald die Projekte anlaufen. Das hat mich immer motiviert.